Miniaturen: „Vom Verlangen, berührt zu werden“. Eine Initiative der Gemeinde „de Vrijburg“ in Amsterdam

Miniaturen: Vom Verlangen, berührt zu werden

Von Christian Modehn

Die Gemeinde der Remonstranten in Amsterdam „de Vrijburg“ kooperiert mit den „Freisinnigen Protestanten“ innerhalb der Protestantischen Kirche der Niederlande. Diese Gemeinde hat seit Herbst 2020 täglich kurze Meditationen, Impulse, Anregungen publiziert als podcasts, die jeder abonnieren kann. Sie stehen unter dem Titel „Vom Verlangen, berührt zu weren“. Dik Mook von der Remonstranten Gemeinde hat diese Initiative koordiniert unter dem Titel „Vrijzinnige Miniatuuren“. Christian Modehn wurde eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Seine kurzen Miniaturen wurden aus dem Deutschen von Dik Mook übersetzt.

Publiziert an 1.2.2021:

„So schön…“

Von Christian Modehn

Im Titel dieser Miniatur „So schön“ höre ich meine Stimme: Sie drückt Erstaunen aus, innere Bewegung und Begeisterung: „So schön“. Bei einem Spaziergang im „Tiergarten“, einem großen Berliner Park, gelange ich unversehens zu einem See. Die Äste der Linden, ihre Blüten, spiegeln sich im Wasser. Auf der schmalen Holzbrücke verweile ich im Sonnenlicht. Die Zeit steht still: „Wie schön“. Wie von selbst kommen die Worte, ein schwacher, beinahe hilfloser Ausdruck für eine tiefe Erfahrung: In der Natur geborgen zu sein. Später frage ich mich: Bin ich nun unversehens ein Romantiker geworden? Ich habe aber nur erlebt, dass nicht alles in dieser großen Stadt aus Stein und Beton besteht, dass die Hektik nicht total ist. Vor allem: Dass wir uns das Schöne als Verbundenheit mit der Natur unbedingt bewahren müssen.

„So schön“: An diese Worte erinnere ich mich, als ich vor einigen Monaten in der Gemäldegalerie in Dresden die „Sixtinische Madonna“ von Raffael betrachtete: Eine Gruppe junger Frauen konnte ihre Begeisterung nicht verschweigen: „So schön“ riefen sie. Ihr Lehrer belehrte sie, dass prominente Leute hier einst in Tränen ausbrachen, der Dichter Friedrich Hebbel etwa oder der dänische Philosoph Henrik Steffens. Ich habe das berühmte Opus von Raffael ohne Tränen wieder verlassen, für mich gibt es zu viel Kult und Propaganda um diese Madonna.

„So schön“: Jeder und jede kann zu allen nur denkbaren Erlebnissen mit Kunst, Musik, Literatur zu einem eigenen ästhetischen Urteil kommen. Eindeutige und universal geltende Definitionen des Schönen gibt es wohl nicht. Wir werden niemanden verurteilen, der Kitsch noch schön findet. Es ist aber die Frage, wie man den „schön schreibenden“ berühmten Schriftsteller Ernst Jünger beurteilen soll: Er hat die Schlachten im Ersten Weltkrieg tatsächlich als schön beschrieben und sogar „die Wollust des Blutes“ gepriesen.

Ich stelle mir jetzt öfter die Frage: Hat die Erfahrung von Schönheit auch die Kraft, Leben zu gestalten, die Gesellschaft menschlicher zu machen? Oder führt die Erfahrung des Schönen, „der Kunstgenuss“, nur zur Fixierung auf das eigene Ego? Wird das Schöne also auch als ethisch gut erlebt? Ist vielleicht aber das ethisch Gute immer auch schön?

Bei einem Winterspaziergang vor kurzem, wieder im Berliner Park „Tiergarten“: Bei großer Kälte haben Helfer der „Evangelischen Berliner Stadtmission“ einen Obdachlosen auf einer Bank entdeckt. Er war eingeschlafen, dem Erfrieren nahe. Sanft weckten ihn die beiden jungen Männer, sprachen eine Weile mit ihm, trugen ihn, schon fast erfroren, in ihren „Kältebus“ und fuhren ihn zu einer warmen Unterkunft. Dort stehend, erinnerte ich mich an den Bericht vom m „barmherzigen Samariter“ und dachte an Rembrandts Gemälde.

Die Schönheit des Gutes gilt es zu entdecken. Haben wir die ungewöhnliche Schönheit der Menschen entdeckt, die in diesen Corona-Zeiten den Leidenden helfen?

Geschreven door Christian Modehn
Voorgelezen door Gert van Drimmelen
Geluidsmontage Seth Mook

Thema: Zo mooi

Zo mooi

In de titel van deze miniatuur hoor ik mijn eigen stem als ik vol verbazing en enthousiasme uitroep: “Zo mooi”. Al wandelend in ‘Tiergarten’, een groot Berlijns park, zie ik ineens een meer. De takken van de lindebomen en bloesems worden weerspiegeld in het water. Ik blijf staan op de smalle houten brug en geniet van het zonnetje. De tijd staat stil: “Wat mooi”. Deze woorden die als vanzelf in mij opkomen zijn een zwakke, bijna hulpeloze uitdrukking van de diepe ervaring, ‘Je geborgen te weten in de natuur’. Later vraag ik me af of ik ineens romantisch ben geworden maar nee, ik heb alleen ervaren dat niet alles in deze grote stad van steen en beton is, dat de hectiek niet totaal is. En bovenal: dat we de schoonheid van onze verbondenheid met de natuur absoluut moeten behouden.

“Zo mooi”: ik herinner me deze woorden toen ik een paar maanden geleden in de Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden naar Rafaels “Sixtijnse Madonna” keek. Een groep jonge vrouwen kon hun enthousiasme niet verbergen: “Zo mooi” riepen ze. Hun leraar vertelde hen dat prominente mensen als de dichter Friedrich Hebbel en de Deense filosoof Henrik Steffens hier ooit in tranen uitbarstten. Ik verliet Raphaels beroemde schepping zonder tranen, er is voor mij te veel cultus en propaganda om deze Madonna heen gebouwd.

“Zo mooi”: Iedereen kan tot een eigen esthetisch oordeel komen over alle denkbare ervaringen met kunst, muziek en literatuur. Er zijn waarschijnlijk geen duidelijke en universeel geldige definities van schoonheid. We zullen niemand veroordelen die kitsch mooi vindt. Maar de vraag is hoe men bijvoorbeeld de beroemde schrijver Ernst Jünger, die “prachtig” schreef, moet beoordelen: hij beschreef de veldslagen van de Eerste Wereldoorlog werkelijk als mooi en prees zelfs de “lust naar bloed”.
Ik stel mezelf nu vaker de vraag: heeft de ervaring van schoonheid ook de kracht om het leven vorm te geven, om de samenleving menselijker te maken? Of leidt de ervaring van schoonheid, het genieten van kunst alleen maar tot een fixatie op het eigen ego? Kan je schoonheid als ethisch goed ervaren? Maar is het ethisch goede ook altijd mooi?

Tijdens een winterwandeling onlangs, terug in het Berlijnse park ‘Tiergarten’, toen het erg koud was, zag ik dat mensen van de protestantse ‘StadtMission’ in Berlijn een dakloze man aanspraken op een bankje. Hij sliep, was bijna doodgevroren. De twee jonge mannen maakten hem zachtjes wakker, praatten een tijdje met hem, droegen hem naar hun hulpverleners-bus en brachten hem naar de opvang waar het warm was. Toen ik daar stond, herinnerde ik me het bijbelverhaal van de ‘barmhartige Samaritaan’ en dacht ik aan het schilderij dat Rembrandt daarvan maakte.

De schoonheid van het goede is de moeite van het ontdekken waard. Hebben we de bijzondere schoonheid wel ontdekt van de hulpverleners die mensen helpen die lijden in deze Coronatijd?

gepubliceerd op 1 februari 2021

siehe auch: https://soundcloud.com/vrijburg-amsterdam/vrijzinnige-miniatuur-blog-104/

Frühere Beiträge:

Zu spät?

„Es ist schon zu spät“. Ich muss gestehen, dass mich diese Erkenntnis seit langem bewegt: „Es ist zu spät, um die drohenden Katastrophen abzuwenden“. Ich bin kein Apokalyptiker und kein Freund des „Alarmismus“. Zwar wollen uns populistische Ideologen und ihre Politiker beruhigen und verkünden: „Alles halb so schlimm“. Tatsache aber ist: Den verheerenden Klimawandel gibt es wirklich. Ebenso die gezielte Vernichtung des Amazonaswaldes! Eine Tatsache sind auch die menschlichen Katastrophen, die neoliberale Finanzjongleure etwa für die Armen vor allem seit Jahrzehnten verursachen. Gegen die „Corona-Pandemie“ wird es wohl bald einen Impfstoff geben, mindestens für uns im privilegierten Europa. Gegen die genannten Katastrophen wird es keinen Impfstoff geben!

Wer heute als nachdenklicher Mensch und als Christ leben will, muss sich jetzt mit dem Spruch „Es ist schon zu spät“ auseinandersetzen. Und neue Erkenntnisse gewinnen: Ich kann mich nicht nur um meine kleine Welt sorgen und meinen privaten, angeblich „unpolitischen“ Lebenssinn suchen. Nein! Die Frage nach dem Sinn meines/unseres Lebens muss heute erweitert werden: Wie kann ich, wie können wir, trotz der Katastrophen, als EINE Menschheit weiterleben?

Ich darf mich also nicht dem populären Spruch „Es ist zu spät“  hingeben. Wenn ich dem folge, gerate ich schnell in den Fatalismus, in die totale Passivität. Dann haben all die Ideologen, die Leugner der genannten Katastrophen, gesiegt. Und dann tritt die Katastrophe wirklich sehr bald ein.

Die gültige Erkenntnis heißt: Noch sollte jeder und jede, nach den eigenen Möglichkeiten und Begabungen, an einem konkreten Projekt, retten, was noch zu retten ist. Und: Ich darf die Menschen nicht allein lassen, die schon seit einigen Jahren gegen die Klimakatastrophe Widerstand leisten. Es sind so viele junge Menschen, auch in „Fridays For Future“, die jetzt Solidarität brauchen von Älteren und ganz Alten.

Die Welt, die ich/wir den jungen Menschen hinterlassen, ist die von uns gemachte Welt! Es ist auch eine Welt der (von uns) bewusst zugelassenen und von uns gemachten Katastrophen.  Geschrieben am 26.9.2020

Menschen sind Miniaturen

Kürzlich habe ich in meinem Bücherschrank eine Miniatur entdeckt. Sie hatte sich dort „versteckt“, umgeben von Fotos und Kunstkarten. Miniaturen sind kleine Gemälde, sie waren beliebt im 19. Jahrhundert bei Porträtmalern. Meine Miniatur zeigt den dänischen Philosophen Soren Kierkegaard als jungen Mann, gemalt von seinem Cousin. In dem winzigen Porträt ist Kierkegaard als Mensch ganz präsent: Die hohe Stirn, die gut gepflegten dichten Haare, die sinnlichen Lippen, die Augen, die den Betrachter fast durchbohren, als ob sie die Frage stellen. „Was soll ich dir sagen? Du weißt ja, ich bin in der Liebe leidenschaftlich und im christlichen Glauben radikal“.

Die Kierkegaard Miniatur wird heute als ein Souvenir in Dänemark verkauft, wie eine winzige Ikone findet sie schnell ihren Platz, auf dem Schreibtisch, im Bücherschrank (aber vor den Büchern platziert!) oder an der Wand neben vielen anderen kleinen Gemälden und Fotos. Unser Freund Rolf hat eine kleine Galerie von Miniaturen in seinem Wohnzimmer, Kierkegaard ist dabei und Voltaire, aber auch kleine Fotos von Bert Brecht, Hannah Arendt oder Mahatma Gandhi. „Diese kunstvollen Miniaturen sind für mich Symbole“, sagt er, „ich habe Menschen unterschiedlicher Lebensformen sozusagen ständig vor Augen“.

Wenn ich längere Zeit diese Miniaturen-Wand bei Rolf betrachte, möchte ich am liebsten die dargestellten Personen miteinander ins Gespräch bringen. Hat die Religionskritik von Kierkegaard mit der Religionskritik von Brecht etwas Gemeinsames? Gandhi erinnert mich an seine berühmte Erkenntnis: “Jesus Christus gehört nicht nur den Christen, nicht nur den Kirchen, sondern der ganzen Welt“. Beim Betrachten der Galerie der Miniaturen gelange ich in die Spiritualität der Freisinnigen, der freien Geister… Gandhi als Freisinniger, warum nicht?

Ich bin von Miniaturen begeistert, sie zeigen: Menschen brauchen keine herrschaftlichen, riesigen Porträts oder monumentale Denkmäler. Wir Menschen sind in Wahrheit nur Miniaturen… aber geliebte Geschöpfe des Unendlichen und Ewigen.  Geschrieben am 30.10.2020

 3. Warten. Wachsam bleiben.

Wir warten auf den Corona-Impfstoff, für uns und die ganze leidende Menschheit. Warten und Wartenkönnen: die Tugend in Zeiten der Pandemie. Und nun haben die vier Wochen eines spirituellen, christlich geprägten Wartens begonnen: „Advent“ bedeutet: Warten auf die Ankunft einer heilen Welt. Advent ist also eine Zeit des Ausschauhaltens, der Sehnsucht.

Die spannende Frage: Worauf warte ich eigentlich in diesem Advent? Es gibt ein dringendes Verlangen: Dass Licht und Klarheit endlich mächtiger werden als Dunkelheit und Verwirrung, Menschlichkeit soll stärker sein als Hass. Gegen den Wahn der Egoisten und Machtbesessenen hat Jesus als Mensch gekämpft. Seine Weisheit heißt: Die Menschen sollten „aufwachen“ und immer „wachsam – Sein“. Junge Frauen hat Jesus verurteilt, weil sie im entscheidenden Moment nicht wachen wollten, also bei klarer, kritischer Vernunft bleiben konnten.  Dieser Advent also sollte eine Zeit des Wachsamseins werden. „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ heißt eine Kantate von Johann Sebastian Bach, immer wieder gesungen in der Advent -Zeit. Aber wie oft wir diesen Choral gehört oder gesungen und sind trotzdem im Dämmerzustand geblieben?

Der spanische Maler Francesco de Goya (1746 – 1828) hat die Probleme der Menschen klar gesehen: Eine seiner provozierenden Miniaturen trägt den Titel „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“.  Goya nannte diese berühmte Radierung aus dem Jahr 1797 „Capricho“, also „Einfall“. Sein Bild zeigt einen Künstler, der bei Tage, während der Arbeit, eingeschlafen ist, seine Vernunft „ruhen“ lässt: Dann werden die Ungeheuer lebendig, schreckliche Tiere, böse blickend, gefährlich.

Meine Herausforderung im Advent 2020: Die Vernunft darf niemals schlafen. Denn nur die Vernunft kann Wahres und Gutes von Lüge und Bösem unterscheiden. Nur die Vernunft führt zu dieser Evidenz: „Menschenrechte sind oberste Norm“. Aktuell leide ich furchtbar: In Deutschland verursachen immer mehr Rechtsradikale, auch in der AFD, unsere Demokratie zu zerstören. Die Nationalisten, die Nazis, sind wieder da. Auch anderswo.

Meine Überzeugung: Für einen freisinnigen Christen kann es keine politische „Neutralität“ geben.

Vernunft und Empathie sind die größten Geschenke Gottes an die Menschheit, Geschenke des Ewigen, den viele als ihren „Schöpfer“ verehren.  Geschrieben am 22.11.2020

… wenn ich Beethoven höre….

Ich wollte Ludwig van Beethovens „runden“ Geburtstag feiern: Vor 250 Jahren, am 16. Dezember 1770, wurde er in Bonn geboren. Zunächst habe ich sein Leben studiert und ihn als kirchenkritischen Christen entdeckt, der auch Buddha schätzte und Kant, die Naturmystik war ihm wichtig. Beethoven – ein freisinniger Christ!  Die wichtigsten Inspirationen findet man in seiner Musik. Die Symphonien oder Klavierkonzerte habe ich beiseitegelassen. Und bin dann, in Erinnerungen an meine kindlichen Klavierübungen, bei dem populären Komponisten Anton Diabelli aus Wien gelandet. Er hatte Beethoven eingeladen, „Variationen“ über seinen Walzer zu schreiben. Aber wie hört sich die Antwort Beethovens an?  Er ließ sich von banalen Walzer – Tönen im Dreiviertel-Takt zu Großem inspirieren. Sein Werk nannte er „33 Veränderungen über einen Walzer Diabellis“.  Nicht Variationen, sondern „Veränderungen“ erlaubte sich Beethoven. Der Phantasie freien Lauf lassend, ist sein „Opus 120“ spielerisch und melancholisch, alle Gefühle werden geweckt, ein Meisterwerk! Die Interpretation, also der „Vortrag“, dieses letzten großen Klavierstücks Beethovens dauert mindestens 50 Minuten! Musik, die ins musikalische Staunen führt und dann auch ins Nachdenken: Beethoven, der mutige, zeigt: Ganz Einfaches kann zu großem inspirieren. Aber diese Leistung ist nicht nur einigen wenigen, den Genies vorbehalten. Ich denke, diese Verwandlung von Überliefertem, von Einfachem und Schlichten ist für jeden möglich.

Warum nicht auch zu Weihnachten? Aus Traditionellem für sich selbst und für andere Neues gestalten, das ist unsere Chance als freisinnige Christen. Ich will für mich – und vielleicht für andere – einen neuen Inhalt suchen für das sehr populäre, aber sehr schlichte alte Lied „Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht…“ Ich will keine „Variationen“ des Alten, sondern „Veränderungen“, wie Beethoven sagte. Jeder kann da seiner spirituellen Phantasie folgen:

Ein Vorschlag: „Stille Nacht, heilige Nacht. Nacht des Leidens und der Kranken. Viele andere schlafen. Wir gedenken der Wachenden: Der Pfleger und Ärzte an den Betten der COVID 19 Patienten. Sie machen diese Nacht heilig. Verwandeln sie zu einem Moment der Hoffnung“.

Geschrieben am 14.12.2020, veröffentlicht in Amsterdam am 28.12.2020.

Als ik Beethoven hoor

Ik wilde het 250ste geboortejaar van Ludwig van Beethoven vieren  (*16 december 1770) vieren.
Ik bestudeerde eerst zijn leven en ontdekte dat hij een christen was die kritisch over de kerk dacht, dat hij ook Boeddha en Kant waardeerde en natuurmysticus was.  Beethoven – een vrijzinnig christen!

En dan zijn muziek. Ik heb de symfonieën en pianoconcerten overgeslagen. Toen ik me de piano-oefeningen uit mijn kindertijd herinnerde, kwam ik terecht bij de populaire componist Anton Diabelli uit Wenen. Hij had Beethoven gevraagd om ‘variaties’ op zijn wals te schrijven. En hoe klinkt het antwoord van Beethoven? De banale wals in driekwartsmaat Inspireerde hem tot iets groots. Hij noemde zijn werk ‘33 veranderingen op Diabelli’s wals’. Beethoven stond zichzelf geen ‘variaties’ toe, maar ‘veranderingen’! Hij liett zijn fantasie de vrije loop. Zijn ‘Opus 120’ is speels en melancholiek, alle emoties worden geraakt, een meesterwerk! De interpretatie, oftewel de ‘preek’ van Beethovens laatste grote pianostuk duurt minstens 50 minuten! Muziek die leidt tot muzikale verwondering en vervolgens ook tot reflectie.

De moedige Beethoven laat zien dat eenvoud tot grote dingen kan leiden. En dat zo’n prestatie niet is voorbehouden aan enkelen, aan de genieën. Hij laat zien dat deze transformatie uit het traditionele, het alledaagse en het pretentieloze voor iedereen mogelijk is.

Waarom dan ook niet met Kerstmis? Iets nieuws creëren, weg uit het traditionele, voor jezelf en voor anderen, dit is onze kans als vrijdenkende christenen. Ik wil, net als misschien vele anderen, op zoek naar nieuwe inhoud van het over-populaire, simpele oude lied ‘Stille nacht, heilige nacht’. Ik wil geen ‘variaties’ maar ‘veranderingen’, zoals Beethoven dat noemde. Iedereen kan zijn verbeelding laten gaan…
Een suggestie is:
“Stille nacht, heilige nacht.
Nacht van lijden en zieken.
Terwijl vele van ons slapen.
We denken aan de helden:
Verpleegkundigen en artsen aan de bedden van COVID 19-patiënten.
Zij maken van deze nacht een heilige nacht.
Zij creëren een moment van hoop”.

 

 

 

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