Gott um Gottes willen lassen. Ein Salonabend über Meister Eckart am 30.5.2014

Das „Forum der Remonstranten Berlin“ veranstaltet zur Zeit einmal im Monat einen religionsphilosophischen Salon, also einen offenen Gesprächskreis, zu dem wir herzlich einladen, er findet, unserer Spiritualität entsprechend, nicht in einem kirchlichen Gebäude, sondern in einer Kunst-Galerie statt. Wir bitten aber ebenso herzlich um Aneldung an: christian.modehn@berlin.de

Ob sich weitere Aktivitäten des Remonstranten Forums entwickeln, hängt vom Interesse anderer ab und der Bereitschaft mitzugestalten. Auf dieser website finden Sie einige zentrale Hinweise zum Geist der theologisch-liberalen, freisinnigen Remonstranten Kirche innerhalb der Ökumene. Diese  fast ausschließlich in Holland verbreitete Kirche verdient auch hier unseres Erachtens Aufmerksamkeit, angesichts  der Übermacht „orthodoxer“, charismatischer und dogmatisch fixierter Kirchen… Insofern sind die Remonstranten eine absolute Ausnahme… Nebenbei: Wir freuen uns, dass in den 4 Jahren des Bestehens bis zum 29.4. 2014 diese website 25.000 mal angeklickt wurde.

Gott um Gottes willen lassen

Ein Gespräch über einige wichtige Einsichten Meister Eckarts. Am Freitag, 30. Mai 2014 um 19.00.

Ort: Galerie Fantom, Hektorstr. 9, Berlin-Wilmersdorf. Beitrag: 5 Euro. Anmeldung erbeten an: christian.modehn@berlin.de   Nach der Anmeldung folgen einige Hinweise, Texte, zur Einstimmung usw.

Wir weisen hier schon einmal auf einige Aussagen von Tomas Halik hin, der ja bekanntlich in seinen Büchern die Mystik, und damit auch die Philosophie Meister Eckarts, als seine eigene spirituelle und theologische Haltung beschreibt. In der weithin (manche sagen absolut) säkular erscheinenden Gesellschaft Böhmens zumal sieht Halik gerade in der „mystischen Philosophie“ durchaus Anknüfungspunkte für Gespräche zwischen Glaubenden und sogen. „Nichtglaubenden“.

In seinem neuen Buch „All meine Wege sind dir vertraut. Von der Untergrundkriche ins Labyrinth der Freiheit“ (Herder 2014) schreibt er auf Seite 322 f.: „Meister Eckart sagt: Gott ist wirklich nichts. In der Welt der seienden Dinge, der vielen Etwas, finden wir ihn nicht. Gott ist nicht ein Bestandteil davon, er ist kein Etwas. Er ist auch nicht das höchste Sein. Und nun kommt die Hauptsache: Damit du Gott begegnen kannst, der nichts ist, muss du auch selbst zuerst zu =nichts= werden, zu niemand. Das bedeutet, sich auf kein Etwas zu fixieren, sich mit keiner Sache zu identifizieren – nicht mit Besitz, mit einer sozialen Rolle, aber auch nicht mit gesitigem Eigentum, mit Wissen. Innerlich frei zu sein, bedeutet an keinen Idolen und Götzenbildern zu hängen. Auch unsere Vorstellungen von Gott, unsere Begriffe und Definitionen können solche verdinglichenden und in die Irre führenden Götzenbilder sein. Gott ist nichts und du werde zu niemand, frei von allem Verhaftetsein, auch von dir selbst entleert. Erst dann wirst du Gott begegnen – =wie ein Nackter einem Nackten=“.

Soweit der Prager katholische Theologe und Soziologe Prof. Tomas Halik.

Christian Modehn