Informationen einer undogmatischen, freisinnigen christlichen Kirche.
Von Christian Modehn, Berlin.
Die Remonstranten, eine protestantische Kirche, gegründet im 17. Jahrhundert, freisinnig und modern, Mitglied im Ökumenischen Weltrat der Kirchen in Genf: Remonstanten haben ein ungewöhnliches theologisches Profil: Sie nehmen sich alle Freiheit, ihren eigenen persönlichen christlichen Glauben zu leben und zu bekennen. Dogmatische Kontrolle etc. gibt es nicht: Innerhalb der weiten Ökumene der Kirchen tatsächlich eine, man möchte sagen, absolute Ausnahme angesichts der heftigen Fundamentalisten weltweit. Die gemeinsame Basis für alle RemonstantInnen ist ganz kurz formuliert. „Die Remonstrantische Kirche ist eine Glaubensgemeinschaft, die im Evangelium von Jesus Christus verwurzelt ist. Und die getreu ihrem Grundsatz von Freiheit und Toleranz Gott ehren und dienen will“.
Die Remonstanten haben vor allem in den Niederlanden ihre Gemeinden, dort haben sie ihre theologischen Zentren, dort erscheint 10 mal im Jahr die Zeitschrift ADREM im Umfang von 32 Seiten…
Jetzt haben sich die Remonstranten entschlossen, in unregelmäßigen Abständen eine 12 Seiten umfassende deutsche Ausgabe von ADREM zu publizieren, es sind vor allem in Deutsche übertragene Beiträge der niederländischen Ausgabe. Zur Lektüre: LINK
Auf diese Weise will die Remonstranten Kirche (in den Niederlanden etwa 4.000 Mitglieder) erneut auf sich aufmerksam machen. Inzwischen wurde in Kelsterbach bei Frankfurt eine Remonstranten Gemeinde gegründet, in Friedrichstadt (Schleswig -Holstein) gibt es eine Gemeinde schon seit über 400 Jahren. In Berlin ist der Religionsphilosophische Salon seit 2009 vom offenem theologischen und philosophischen Geist der Remonstranten inspiriert…ohne dabei theologisch – missionarisch zu werben. Es wird nur für die offene Diskussion unterschiedlicher Menschen unterschiedlichen Glaubens „geworben…Zum Religionsphilosophischen Salon Berlin diese Website: LINK
In den großen Kirchen, die sich „orthodox“, also rechtgläubig nennen, was immer das heißen mag, also in der katholischen oder der lutherischen Kirche, wird jetzt, 2025, an das uralte Glaubensbekenntnis des Konzils von Nizäa (im Jahr 325) erinnert und dafür erneut geworben. Es ist formuliert in einer heute kaum noch nachvollziehbaren Sprache, Ausdruck einer vom Neuplatonismus geprägten Theologie. Vom historischen Jesus von Nazareth ist in diesem Bekenntnis fast keine Rede oder von der Bedeutung des Glaubens für den Menschen von heute!
Die Remonstranten haben 2006 als eine Möglichkeit ein modernes christliches Glaubensbekenntnis formuliert, als Einladung und als Impuls gedacht. Dieses Glaubensbekenntnis ist kein „Muss“ für die Mitglieder, aber es wird gern gelesen und meditiert. Man vergleiche es einmal mit dem offiziellen „orthodoxen,“, aber nahezu unverständlichen „Nizäno-Konstantinopolitanischen“ Glaubensbekenntnis des 4. Jahrhunderts. LINK zum Bekenntnis der Remonstranten.
Die Remonstanten sind eine ungewöhnliche christliche Kirche mit großen theologischen Potential, der Remonstranten Theologe Gerrit J. Heering hat z.B. als Friedenstheologe entsprechende Akzente gesetzt und heute ist u.a der Theologe Johan Goud (Den Haag) ein bekannter Interpret holländischer Dichter und AutorInnen… Dieses theologische und religiöse Potential wird nun in Deutschland hoffentlich weiter geweckt durch ADREM.
Christian Modehn, Berlin. LINK