Die Remonstranten erinnern an die Aktualität von Arminius
Am 19. Oktober 1609, vor 400 Jahren, starb der Initiator einer wichtigen freisinnigen Kirche, sie heißt Remonstranten bzw. Remonstrantische Bruderschaft. Sein Name: Arminius aus der niederländischen Stadt Leiden, er und seine Freunde legten die „remonstrance“, den Widerspruch, ein, als konservative und vielleicht fundamentalistisch orientierte Christen, Calvinisten, die absolute Vorherbestimmung des Lebens eines jeden Menschen als Lehre Jesu von Nazareth und der Bibel ausgeben wollten. Arminius und seine Gefährten legten allen Nachdruck auf die Freiheit des Menschen. Daraus erwuchs eine freie Glaubensgemeinschaft, die Remonstranten. Zuerst wurden sie in den Niederlanden noch verfolgt. Sie lesen die Bibel selbstverständlich historisch – kritisch, sie deuten auch die Glaubenslehren im historischen Kontext, sie empfehlen ihren Mitgliedern, selbst ein persönliches Glaubensbekenntnis zu schreiben und nicht alte Formeln, oft unverständlich, nachzusprechen. Heute sind die Remonstranten vor allem in Holland und in Friedrichstadt vertreten. Sie haben die niederländische Kultur, geprägt von Toleranz, entscheidend mitgeprägt. Auch der Kultursender VPRO ist von freisinnigem, remonstrantischen Geist geprägt.
Am Freitag 9. Oktober 2009 findet in Leiden eine internationale Historiker Konferenz über Arminius statt, am Samstag 10. Oktober in der Lokhorstkerk, Leiden, eine aktuelle Tagung zu den Remonstranten. Ameldungen unter www.remonstranten.org.
Arminius verdient mindestens so viel Aufmerksamkeit wie Luther oder Calvin.