Spiritualität im Februar: Eine Zeit, um zu suchen
Spirituelle Impulse aus dem Buch Vieren en brevieren zum Monat Februar: Ein Zeugnis für freisinnige, remonstrantische Spiritualität.
Was suchen wir? Halt? Fundamentale Sicherheiten? Bestätigung? Harmonie? Wie alle Generationen vor uns suchen wir nach Antworten auf die großen Lebensfragen. Wer bin ich? Was tu ich hier? „Is this all there is?
Die richtigen Antworten zu finden ist nicht selbstverständlich. Aber vielleicht ist es auch wichtiger, die richtigen Fragen zu stellen! Denn jeder Mensch muss für sich selbst immer wieder seine eigenen Antworten finden und wieder finden.
Aber was ist, wenn wir auch nach einem langen Weg des Suchens nichts finden? Ist dann unser Suchen sinnlos gewesen? Das Leben selbst ohne Sinn? Oder ist es möglich, das Suchen selbst wichtiger zu finden als das Finden? Den Weg wichtiger als das Ziel? Die Fragezeichen viel sagender zu finden als die Ausrufungszeichen?
Suchen nach dem Alten, Vertrauten, nach dem, was ich kenne, das ist Fragen nach dem bekannten Weg.
Aber Suchen nach dem Unbekannten, nach dem Überraschenden, nach dem Nicht – Gedachten und Nicht -Üblichen , das öffnet neue Wege. Solches Suchen erfordert kühnen Mut.
Die Suchbewegung nach dem eigenen Platz in der Welt, nach unserer persönlicher Verantwortlichkeit im täglichen Leben und in der Gesellschaft, setzt eins voraus: Das kritische Suchen nach uns selbst.
In der Bibel lernen wir die suchende Menschen kennen. Sie suchen nach einer neuen Zukunft, nach dem verborgenen Gott, nach Gerechtigkeit und Friede, sie suchen nach dem „Reich Gottes“. Dabei heißt Gott ein „leuchtendes Zeichen“, das uns den Weg weist.
Spuren suchend in der Bibel, finden wir Erzählungen über Sackgassen und sichere Erzählungen, die eine Sicherheit geben: „Wer sucht, wird endlich auch finden“.
Liegt hierin nicht der größte Wert im Suchen selbst? Oder vielleicht selbst in dem „Gefunden- Werden“.
Zur biblischen Meditation:
Matthäus, 7, 1-12
Jesaja, 55, 1- 6
Lukas, 15. 3-10.
Weitere meditative Texte und Gebete finden sich in dem schon mehrfach von mir empfohlenen Buch: „Vieren en Brevieren“. Meinema Verlag, 2009. ISBN 978 90 211 4238 8
Übersetzung : Christian Modehn.
Copyright: meinema.