August: Eine Zeit der Ernte

August: Eine Zeit der Ernte. Spirituelle Impulse der Remonstranten

Die Ernte ist die schönste Zeit des Jahres auf dem „platten Land“. Jetzt muss sich zeigen, ob alle Plackerei sinnvoll oder vergebens war. …Die Ernte kann gut, schlecht oder mittelmäßig sein, das hängt von vielen Faktoren ab, die auch außerhalb der Zuständigkeit des Bauern liegen.

Aber Ernten ist eine kräftige Metapher für das Einholen der Resultate der eigenen Arbeit. Die Frage ist, was man mit der eingeholten Ernte dann macht: Bewahrt jeder für sich seine eigenen Vorräte? Geben wir anderen daran Anteil? Und warum sollten wir das tun?

Zum Ernten gehört das Feste feiern. Erntefeste haben einen überschwänglichen Charakter. Die Anstrengung vieler formt Gemeinschaft: “Das haben wir gemeinsam geschafft“.

Der ursprünglich auf das Landleben bezogene Charakter der Bibel bietet eine große Menge Erzählungen, vor allem auch prophetische Visionen oder Gleichnisse, in denen das Thema Ernte zentral ist. Das Bild von der Ernte wird auf Individuen bezogen, aber auch in einem universellen Sinn verwendet. So berichtet Jesus von einem Mann, der seine Scheunen voll gefüllt hatte und sich für reich hielt, aber am folgenden Tag starb. Es ist aber auch die Rede von Gott, der alle Völker versammelt wie in einer „Ernte“ und dabei die Spreu vom Getreidekorn trennt.

Texte aus der Bibel:

Deuteronomium, 16, 13 – 15.

Leviticus, 23, 21- 22

Matthäus, 9, 35 38.

-In dem Buch “Vieren en Brevieren” bieten Christiane Berkvens – Stevelinck (Remonstranten Pastorin) und Sytze de Vries (Reformierter Pastor) Hinweise für eine mögliche Spiritualität eines jeden Monats, als Impuls, das besondere “Profil” der jeweiligen Jahreszeiten besser wahr – zu nehmen. Als Anregung zum “spirituellen Philosophieren”…

Theologie muss öffentlich sein: Die „Nacht der Theologie“ in Holland

Von Tom Mikkers, Sekr. der Remonstranten, Utrecht NL

Wie schön ist es  zu hören, dass es nun in Berlin eine “kleine theologische Sommerschule” am 20.Juli 2013 gab.  Ich möchte gern von zwei Erfahrungen der letzten Wochen berichten:

Denn auch für eine Gruppe remonstrantischer Theologen stand der Monat Juni im Zeichen von „Theologie und Sommer“.

Zuerst gab es eine Teilnahme Weiterlesen →

Juli: Eine Zeit, um zu tanzen

Eine Zeit, um zu tanzen:  Die spirituelle Anregung für den Monat Juli im Remonstranten -Forum-Berlin.

In dem Buch “Vieren en Brevieren” bieten Christiane Berkvens – Stevelinck (Remonstranten Pastorin) und Sytze de Vries (Reformierter Pastor) Hinweise für eine mögliche Spiritualität eines jeden Monats, als Impuls, das besondere “Profil” der jeweiligen Jahreszeiten besser wahr – zu nehmen.  Auch eine Anregung zum “spirituellen Philosophieren”…

Tanzen ist etwas anderes als rhythmische Bewegung. Tanzen ist Einswerden mit der Musik, d.h. der Musik freies Spiel geben im Körper. Zwischen Klang und Bewegung entsteht ein wunderbarer Zusammenhang. Die Bewegungen passen, „reimen sich“, vor allem, wenn man gemeinsam, in der Gruppe, tanzt. Eine Gruppe beginnt, wenn zwei Menschen zusammen sind. Die Tanzbewegungen sagen die Gefühle der Tänzer aus und sagen mehr aus als Worte.

Das biblische Buch „Prediger“ stellt das Tanzen dem Weinen gegenüber. Es gibt eine Zeit zum Tanzen, eine andere Zeit zum Weinen. Andere Texte stellen das Tanzen der Trauer gegenüber.

In den biblischen Erzählungen wird feierlich und überschwänglich getanzt. Meist, um Menschen zu begrüßen (im Reigen) oder um Gott zu ehren. So tanzt Mirjam mit den Frauen nach dem Durchzug durch das Rote Meer.

Texte der Bibel, die vielleicht zu weiterem Nachdenken inspirieren:

2 Samuel 6, 1 – 15; 13-15.  „David und ganz Israel tanzten vor dem Herrn mit aller Macht im Reigen…“

Matthäus 11, 16 – 19  „Wir haben aufgespielt und ihr wolltet nicht tanzen…“

Psalm 30, 11 13.  „Du hast meine Klage verwandelt in einen Reigen…“

 

 

 

Freisinnig glauben: Bewegt, offen, einladend.

Freisinniges Leben: Bewegt, offen, einladend.

Ein „Remonstranten – Forum“ in Berlin

Ein Diskussionsbeitrag von Christian Modehn. Dieser Artikel wurde auf Niederländisch in der Zeitschrift ADREM, Utrecht im  Juni 2013 veröffentlicht.

Im Januar 2010 startete das „Forum der Remonstranten in Berlin“. Es soll ein Ort offenen Austauschs sein, ein freier Raum für freisinnigen Glauben und liberale Theologie, für Lebensorientierung. Ein Ort mitten in der Weiterlesen →

Theologische Sommerschule am 20. Juli 2013

 

Am Samstag, den 20.Juli, starten wir die Erste Theologische Sommerschule mit dem Berliner Theologen Prof. Wilhelm Gräb, Humboldt Universität. Genauere inhaltliche Informationen folgen. Es geht um die Diskussion einiger grundlegender Themen der liberal – theologischen Orientierung. Wir beginnen und 14 Uhr, Ende gegen 18 Uhr in der Galerie FANTOM, Hektorstr. 9 in Berlin-Wilmersdorf. Als Beitrag denken wir an 10 Euro.

Zum ersten Mal gibt es nun auch für “theologische Laien”, die es in der liberal – theologischen Tradition eigentlich nicht gibt, die Chance, sich näher vertraut zu machen mit einer Lebenshaltung bzw. Theologie, die die Moderne voll respektiert, die das eigene Denken, die eigene religiöse Erfahrung hochschätzt und Gemeinde als Form des “geselligen Miteinanders unterschiedlicher religiöser Menschen” (Schleiermacher) begreift.

Diese Veranstaltung geschieht in Zusammenarbeit dem Religionsphilosophischen – Salon Berlin.     www.religionsphilosophischer-salon.de

Wer sich ein Bild machen möchte über die Aktualität liberal – theologischen Denkens heute, den/die verweisen wir gern auf unsere website www.religionsphilosophischer-salon.de dort die Kategorie “Fundamental vernünftig”: Dabei handelt es sich um Interviews mit Wilhelm Gräb sowie natürlich auf die Beiträge dieser website!

Eine Anmeldung ist Bedingung und erforderlich an: christian.modehn@berlin.de, dann werden weitere Infos zur Vorbereitung zugesandt

Spiritualität im Juni: Eine Zeit, um zu lachen

Spiritualität im Juni: Eine Zeit, um zu lachen

In dem Buch “Vieren en Brevieren” bieten Christiane Berkvens – Stevelinck (Remonstranten Pastorin) und Sytze de Vries (Reformierter Pastor) Hinweise für eine Spiritualität eines jeden Monats, als Impuls, das besondere “Profil” der jeweiligen Jahreszeiten besser wahr – zu nehmen. Als Anregung zum “spirituellen Philosophieren”…

Warum lassen wir uns vom Lachen eines Kindes berühren? Weil es ehrlich und aufrichtig ist und reine Freude ausstrahlt. Es ist schallendes Gelächter wie auch innere Freude. Aber immer ist Lachen der körperliche Ausdruck für das, was in mir lebt.

Es ist eine leibliche Antwort auf eine Situation, in der wir uns äußerst glücklich fühlen. Lachen ist aber auch ein Zeichen, um dem anderen Sicherheit zu geben. Lachen kann auch weniger unschuldig erscheinen. Auslachen zum Beispiel ist keine Äußerung von Freude, sondern von Schadenfreude. Es ist ein so genanntes Vergnügen auf Kosten des anderen.

Im Buch Prediger (in der Bibel) heißt es: „Es gibt eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen“. Damit ist gemeint: Lachen ist Ausdruck innerlicher Freude, das Vergnügen einander zu genießen. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Lachende Menschen trachten einander nicht nach dem Leben. Heiterkeit verbrüdert.

Wo lachen wir? Mit wem und warum? Kann man Lachen organisieren? Wird heute zu wenig gelacht? Bei der Arbeit, in der Gesellschaft, in der Kirche?Können wir auch über uns selbst lachen? Das könnte die größte Form von kritischem Selbstbewusstsein und der Relativierung des eigenen Selbst sei!

Mystiker sprechen regelmäßig von der inneren Freude. Sie wird deren „innerer Meister“, wenn sie sich ganz nahe bei Gott fühlen.Spirituelle Vertiefung ist eine ernstzunehmende Angelegenheit. Aber wenn sie nicht zu innerlicher Freude führt, wozu ist sie dann gut?

Lachen hat Voraussetzungen: Heiterkeit, Offenheit, Aufmerksamkeit und Humor. Offenheit für das, was uns unterwegs begegnet; Aufmerksamkeit für die Menschen, mit denen wir zu tun haben und Humor, um verwickelte Situationen zu bestehen.

Lachen gehört zu einer munteren und heiteren Spiritualität. Kann man Lachen lernen?

Es scheint, dass in der Bibel wenig gelacht wird. Da liegt eher der Akzent auf der inneren Seite dieser körperlichen Lebensäußerung: das Genießen, das Finden der eigenen Bestimmung, das Teilen der Freude. Sollte Singen auch eine Äußerung von Heiterkeit sein? Sollte denn das Lied keine richtige Schwester des Lachens sein?

Das Evangelium wird die Frohe Botschaft genannt. Könnte es ein, dass sich vielleicht zu wenig Fröhlichkeit in der christlichen Tradition durchgesetzt hat?

Hinweise für eine Bibellektüre zum Thema:

Genesis, 18 1-4; 14-18.

Psalm 126

Offenbarung des Johannes: 19, 5-7.

Spiritualität im Mai: Einander umarmen

In ihrem Buch „Vieren en Brevieren“ bieten Christiane Berkvens – Stevelinck (Remonstranten Pastorin) und Sytze de Vries (Reformierter Pastor) Hinweise für eine Spiritualität eines jeden Monats, als Impuls, das besondere „Profil“ der jeweiligen Jahreszeiten besser wahr – zu nehmen.

Spiritualität im Monat MAI: Eine Zeit, um einander zu umarmen. 

Mit dem Beginn der „Guten Jahreszeit“, wenn die Natur in vollem Glanz erscheint, wächst auch der Wunsch nach der Freiheit eines offenen Himmels, nach der Wärme, mit der uns die Sonne hegt und pflegt. Wir werfen den „Winterpelz“ ab, wir machen uns frei und fühlen uns eins mit den Elementen Wasser, Luft, Erde und Feuer.

Wenn wir einander umarmen, heben wir den Abstand zwischen uns auf. Was Menschen von einander trennt, wird aufgegeben. Von Entzweiung ist keine Rede mehr. Eine Umarmung kann Versöhnung und Vergebung bedeuten. Umarmen ist die greifbare Geste der Liebe.

Das Umarmen gibt es in zahllosen Abstufungen: Im fröhlichen, herzlichen Umarmen auch von Unbekannten kommt zum Ausdruck, dass die Welt etwas besser erscheint, wenn Menschen einander freundlich begegnen. Im Friedenskuss, wie er in den Gottesdiensten der Kirchen praktiziert wird, gelangen wir über uns selbst hinaus. In der leidenschaftlichen Umarmung der Liebenden kann die Seele und die Seligkeit liegen…

Die Umarmung spielt auch in der Bibel eine Rolle. Rembrandt hat die Umarmung des „verlorenen“ Sohns durch seinen Vater auf einmalige Weise gemalt. Wir können dabei teilhaben an einem intimen Moment zwischen Vater und Sohn…

Texte der Bibel zum Thema Umarmen:

Lukas, 15, 11 – 20-

1 Samuel 20, 35 – 42 (zu David und Jonathan)

Hohelied, 1, 1-4; 4, 9-15.

Identität in einer großen Stadt: Hinweise zur Reise Amsterdamer Remonstranten nach Berlin (18. bis 20. April 2013)

Eine Gruppe Amsterdamer Remonstranten hat Mitte April den Religionsphilosophischen Salon und das Forum der Remonstranten in Berlin besucht. Dik Mok, Pastor in der Kirche de Vriburg, hat einige wesentliche Eindrücke zusammengestellt. wir empfehlen die Lektüre des niederländischen Textes:

 Berlin: Treffen Religionsphilosophischer Salon und Forum der Remonstranten mit Gemeindemitgliedern aus der Gemeinde „de Vriburg“, Amsterdam am 19. und 20. April 2013

 

Fragmentarische verslagen, Dik Mook, Amsterdam

Vrijdag

gesprek met Peter Bieri, filosoof, autor „Nachtzug nach Lissabon“

    de kracht van het verstand is zelfbeschikking

    niet alles in het leven is helder/transparant: het geheim, het lot, het toeval, het onbewuste. Dit zijn

    de donkere kanten die we kunnen ophelderen door kennis te vergaren dat dan weer het begrijpen

    vergroot zodat ook het geheim, lot toeval en onbewuste beter begrepen kan worden.

    het is de opgave van de mens alles te begrijpen; dus ook het geheim, enz.

    zonder poëzie wordt een deel van je identiteit weggenomen.

    cultuur is alles , maar dan in poëtische zin.

    mijn culturele identiteit is ook altijd poëtisch.

    in de literatuur geef je diepte aan een persoon door hem poëtische volume te geven.

    filosofie is de algemene beschouwing van de mens en de wereld; het zijn gedachtes.

    de literatuur staat boven de filosofie omdat die poëtisch is.

    filosofie en literatuur zijn twee benaderingen van de werkelijkheid. Als je deze twee standaarden

    mengt benader je het wezen van de mens.

    een mens heeft ‘identiteitservaringen’, zoals je reacties, gevoelens op de doodstraf, stilte, geluk,

    geweld, schoonheid, enz.

    mens zijn is jezelf ontwikkelen en in zekere zin een therapeutisch proces, dus. De filosofie is daar

    een commentaar op.

    denken is het één na mooiste in de wereld; het mooiste is de poëzie, de fantasie.

Zaterdag 9.45 Uhr

1. gesprek Jürgen Grosse, filosoof

    we staan op de 20ste verdieping van een van de flats op het ‘Fischerinsel’, een plek waar de partij-

    getrouwen woonden. We kijken uit over oost Berlijn en spreken over het leed na de Wende:

    vooral in deze flats kwamen veel zelfmoorden voor omdat het leven van deze mensen

    desintegreerde na de Wende. De basis van hun bestaan viel onder hen weg. Toch is er vanuit het

    voormalig oosten weinig nostalgie naar de oude situatie. Er is wel degelijk nostalgie maar dan vooral

    vanuit het westen, en dan met name vanuit de politiek die er waarde aan hecht dat mensen dromen

    en dus niet te kritisch worden op de huidige politieke machthebbers.

    Mensen leven altijd in eigen kringen, gemeenschappen en sluiten daarbij bepaalde mensen in en

    anderen uit. Het gaat er dus niet om dat alle groepen en gemeenschappen opengebroken moeten

    worden, maar dat je als groep respect weet op te brengen voor een andere groep en dus voor een

    ander individu.

    Tolerantie is wat anders dan respect. Tolerantie is de ander tolereren zonder dat je je verdiept in die

    persoon of levenswijze. Respect kan je alleen hebben als je weet hoe en waarom hij/zij zo leeft.

2. Gesprek 11.30 Uhr , Prof. Wilhelm Gräb: Humboldt Universität, Menschenrechte und Spiritualität

    -De mensenrechten werden opgesteld, eerst in de 18 de eeuw in de USA, na de burgeroorlog. Deze

    was vooral religieus geënt. Later, in 1948 werd door de Verenigde Naties als reactie op de grote

    oorlogen in Europa de algemene verklaring van de rechten van de mens opgesteld. Deze geldt voor

    iedereen omdat die mens is en werd niet meer op de of een religie gebaseerd. Deze is onaantastbaar

    omdat de mens een aangeboren waardigheid heeft. Hier ligt wel een aangrijpingspunt voor een

    religieuze dimensie maar kan je toch niet daarmee afdoen omdat die een recht zijn en een recht kan

    je juridisch bevechten, opeisen.

    Het religieuze aangrijpingspunt kan je zien in de naastenliefde die vooral door Jezus wordt genoemd.

    Mensenrechten zijn altijd een thema geweest voor mensen, zoals je kan lezen oude geschriften

    zoals de bijbel. Je zou de 10 geboden als een van de eerste pogingen kunnen beschouwen van een

    mensenrechten beschrijving.

    De verklaring van 1948 gaat uit van een optimistisch wereldbeeld; het bevestigt de mens in zijn

    autonomie en vraagt hem persoonlijk dit uitgangspunt te bevestigen door andere mensen ook weer

    te waarderen in zijn / haar rechten.

    De mens moet ‘verheiligd’ worden, zoals ook Jezus verheiligd werd. Hier raak je de goddelijkheid van

    de mens, de goddelijke dimensie van de mens; een thema in de vrijzinnigheid.

    Een mensenrechtenkerkdienst: Het godsperspectief is een licht dat op mensen valt. Dit is een geheel

    van onbegrensdheid van de wereld. De waarde van de mens is, dat hij / zij andere mensen mens laat

    zijn. God maakt het mij mogelijk mens te zijn en ik mag het mogelijk maken andere mensen mens te

    laten zijn.

    De kerk heeft vaak een dubieuze rol gespeeld op het gebied van de mensenrechten. De kerk (de

    macht) protesteerde vaak tegen mensenrechten als zijnde godslastering. In die zin heeft de

    katholieke kerk ook een slecht voorbeeld zolang zij nog vrouwen discrimineert in het priesterschap.

3. Martin Luther Gemeinde, 14.30 Uhr, dominee Dieter Spanknebel.

 

    Deze kerk ging werd door de terugloop van kerkbezoek ‘gedwongen’ een andere koers te varen.

    Door bezuinigingen werden ze aangespoord met meer vrijwilligers te gaan werken.

    Nu zijn er 250 vrijwilligers die de kerk elke dag open houden van 8 tot 22 uur. Zij hebben allemaal

    een sleutel en dragen de verantwoordelijkheid over het gebouw en over de activiteiten.

    Er is een eetcafé dat basismaaltijden, lunch en koffie en thee serveert en een inkomstenbron van

    20.000 Euro levert. Verder wordt er verhuurd en is er zodoende een gezonde financiële huishouding.

    Maar ook een enorm levendige gemeente.

    Het kunstwerk dat als het ware het altaar vormt, beeldt de kracht van deze gemeente uit: kerk zijn

    in de buurt en er zijn voor de minder bedeelden. De kerk staat in Neukölln, een sterk gemengde

    buurt met veel problematiek van geweld en etnische spanningen.

    Meebewegen met de ontwikkeling van de buurt en van de Gemeente is het motto.

    Niet meer de kerkruimte als exclusief heilig zien voor kerkdiensten maar multifunctioneel; d.w.z. dat

    alle gebruikers elkaar inspireren door inrichting en sfeer.

4. Vereniging 17.00, „Aufbruch Neukölln“; hulpgroep voor mannen. We spreken met Kemal Hür, Journalist.

    Kazim Erdogan begon in de 70er jaren met zijn landgenoten te helpen om zich in Duitsland te

    kunnen handhaven, in een cultuur van bureaucratie en van vrijheden die zij niet kenden.

    In de loop der jaren merkte hij dat vooral de alleenstaande mannengezinnen een probleem werden.

    Hij startte praatgroepen, een soort zelfhulpgroepen voor mannen om de problemen die ze

    ontmoetten door zelf hun kinderen te moeten opvoeden het hoofd te kunnen bieden. Deze mannen

    werden vaak door hun vrouw verlaten nadat zij als importbruidegom uit Turkije werden gehaald. Ze

    mochten 3 jaar lang niet werken waardoor hun eergevoel van de inbrenger van geld en status van

    hoofd van het gezin werd afgebroken. De vrouwen die al veel langer in Duitsland woonden konden

    deze ‘gebroken’ en depressieve mannen die zichzelf als mislukkelingen zien, niet meer verdragen en

    verlieten hen, waardoor hun catastrofe compleet werd.

    Nu zijn deze groepen uitgegroeid tot groepen mannen die met elkaar over alles spreken, van seks

    tot eerwraak. Nu doen daar ook jongere mannen aan deel en zo ontstaat een onderlinge correctie

    plaats richting de Duitse waarden en normen. De vele vrijwilligers, opgeleid door Kazim Erdogan,

    staan hiervoor.

    Er ontstond ook een groep mannen die buurtvaders werden en demonstreren tegen geweld en

    eerwraak in hun gemeenschap.

    Zijn methode is dat hij steeds iedere deelnemer belt en weer aanspreekt op hun

    verantwoordelijkheid in de groep.

    Er zijn nu nieuwe initiatieven zoals ‘ketting van de communicatie’. Dit is een groep mensen die zich

    vinden via internet die een interesse delen, zoals muziek of kunst, of wat dan ook, maar van

    verschillende etnische achtergrond.

    Ook de voorleesweek die eerst in Neukölln plaatsvond en nu in heel Berlijn en vanaf 2014 in heel

    Duitsland. Hierbij worden overal op openbare plaatsen, zoals pleinen, markten, treinen, scholen,

    gedichten of verhalen worden voorgelezen in vele talen door mensen uit ‘alle’ culturen.

5. Gesprek aan tafel (19.00 Uhr) met dem filosoof Lutz von Werder, „Philosophische Cafés in Berln.

   Hij pleit voor creatief denken als filosofische levenskunst; praktische filosofie. Zo stimuleert hij in dit

    verband het creatief schrijven, ook voor wetenschappelijke teksten.

    De lach, de liefde en het ik als basis van het leven.

    Hij zoekt naar de positieve kracht in mensen.

    Zo werden in Duitsland in de dagen van de Nazi’s 30.000 joden gered!

    Als over 20.000 jaar Duitsland onder een nieuwe ijstijd verdwijnt dan gaan we nu toch de wereld beter en mooier maken.

    Hij noemt deze manier van leven een ‘vervuld leven’.