Denkend glauben

Der Theologe Prof. Dr. Marius van Leeuwen beim Referat über die Aktualität der Remonstranten
Der Theologe Prof. Dr. Marius van Leeuwen beim Referat über die Aktualität der Remonstranten

Wo Dogmen nicht bindend sind: Hollands »Freisinnige Kirchen« stellen persönliche Verantwortung über alles

Von Christian Modehn

Kaum vorstellbar in der weiten und bunten Ökumene: Eine christliche Kirche, die ihre Mitglieder nicht Weiterlesen →

Die freisinnigen Christen und ihr Initiator: Arminius

Jacobus Arminius
Arminius: Initiator der Remonstranten
Arminius: Initiator der Remonstranten

Die Remonstranten erinnern an die Aktualität von Arminius

Am 19. Oktober 1609, vor 400 Jahren, starb der Initiator einer wichtigen freisinnigen Kirche, sie heißt Remonstranten bzw. Remonstrantische Bruderschaft. Sein Name: Arminius aus der niederländischen Stadt Leiden, er und seine Freunde legten die „remonstrance“, den Widerspruch, ein, als konservative und vielleicht fundamentalistisch orientierte Christen, Calvinisten, die absolute Vorherbestimmung des Lebens eines jeden Menschen als Lehre Jesu von Nazareth und der Bibel ausgeben wollten. Arminius und seine Gefährten legten allen Nachdruck auf Weiterlesen →

Eine Kirche, die anderen Asyl bietet: Die Remonstranten

Die Remonstranten:

Eine Kirche der persönlichen Freiheit

Einige Passagen aus einem Interview mit Tom Mikkers (40), Generalsekretär der Remonstranten, einer protestantischen Kirche in Holland und Deutschland. Die Remonstranten sind eine kleine, progressive Kirche, Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen.

Menschen suchen Entfaltung und Raum in der Kirche. Wir Remonstranten sind ein bisschen eine Weiterlesen →

Spiritualität der Remonstranten – „Glauben ist Freisein“

Zum Nachlesen. Der Text einer Radiosendung:

„ORIENTIERUNG“: Sendereihe im Saarländischen Rundfunk SR

Glauben heißt Freisein“

Über die Remonstranten Kirche

Am 10. Januar 2010

Von Christian Modehn

O TON

Ich denke, dass eine Art von humanistischem Christentum sehr wichtig ist, dass nicht Gott und Mensch als Konkurrenten gesehen werden. Aber: Wie Arminius das sagt: Gott ist allmächtig und gnädig, aber er braucht Menschen, um Weiterlesen →

Solidarisch mit den Menschen in Haiti – Eine Perspektive der Remonstranten

Eine Perspektive der Remonstranten Kirche zum Erdbeben in Haiti

Die Katastrophe in Haiti sprengt jegliche Vorstellungskraft.

Bei dem Erdbeben in Haiti sind viele tausend Menschen umgekommen, viele leben am Rande der Verzweiflung. Die internationale Hilfe läuft langsam an. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten den Leidenden dort.

Die Remonstranten haben bereits zu Spenden aufgefordert für das niederländische ökumenische Hilfswerk KERK in ACTIE, Kirche in Aktion.  Bei einer Feierstunde anlässlich unseres Kirchenjubiläums am 14. Januar in Utrecht haben wir erneut zur Solidarität aufgefordert, auch per SMS war Spenden möglich.

Wir wissen, dass Geld in dem Zusammenhang wichtig ist; genauso wichtig ist aber Weiterlesen →

Eine Kirche der Toleranz: Die Remonstranten veröffentlichen eine Illustrierte

Generalsekretär der Remonstranten Tom Mikkers präsentiert die Illustrierte
Generalsekretär der RemonstrantenTom Mikkers präsentiert die Illustrierte

Dehnbar und tolerant oder präzise und dogmatisch?

Die freisinnige Kirche der Remonstranten feiert ein Jubiläum und veröffentlicht eine Illustrierte.

Die protestantische Kirche der Remonstranten feiert dieser Tage ihr Jubiläum: Vor 400 Jahren haben sich etwa 200 Pfarrer und Theologen in Holland gegen die göttliche Allgewalt der „Vorherbestimmung“ der Menschen zu Heil oder Unheil ausgesprochen. Sie hatten für die menschliche Freiheit plädiert, also Remonstrance, Widerspruch, eingelegt, um einen freien, einen humanistischen Glauben zu fördern…und wurden deswegen von den dogmatischen und „präzisen“ Calvinisten aus der Kirche vertrieben. Remonstranten galten als zu tolerant, zu „dehnbar“ (rekkelijk auf holländisch) in ihrer Theologie. Als ob man denn von Gott anders als in dehnbaren, Weiterlesen →

Glaubensbekenntnis

Wir erkennen und glauben, dass wir unsere Ruhe nicht in der Sicherheit dessen finden, was wir bekennen, sondern im Erstaunen über das, was uns zufällt und geschenkt wird.
Dass wir unsere Bestimmung nicht finden in Gleichgültigkeit und Habgier, sondern in der Wachheit und Verbundenheit mit allem, was lebt.
Dass unser Dasein nicht seine Vollendung findet in dem, was wir sind und was wir haben,
sondern durch das, was unendlich größer ist als unser Begreifen.

In diesem Bewusstsein glauben wir an Gottes Geist,
der alles, was Menschen trennt, übersteigt,
der sie begeistert für das, was heilig und gut istDamit die Menschen dann singend und schweigend
betend und handelnd
Gott ehren und dienen.

Wir glauben an Jesus, einen vom Geist erfüllten Menschen
das Antlitz Gottes, das uns ansieht und beunruhigt.
Er hatte die Menschen lieb und wurde gekreuzigt,
aber er lebt, sein eigener Tod und unser Tod sind vorüber.

Er ist uns ein heiliges Vorbild für Weisheit und Mut,
er bringt Gottes ewige Liebe ganz dicht zu uns.

Wir glauben an Gott, den Ewigen,
der unergründliche Liebe ist, der Grund unseres Daseins,
der uns den Weg zu Freiheit und Gerechtigkeit weist
und uns einlädt zu einer Zukunft in Frieden.

Wir glauben, dass wir selbst,
so schwach und fehlerhaft wir auch sind,
gerufen werden,
um mit Christus und allen Gläubigen verbunden
Kirche zu sein im Zeichen der Hoffnung.

Denn wir glauben an die Zukunft von Gott und Welt,
an eine göttliche Geduld, die Zeit schenkt,
um zu leben und zu sterben und um aufzuerstehen
in das Königreich, das da ist und kommen wird,
wo Gott auf ewig sein wird: Alles in allem.

Gott sei der Lob und die Ehre in Zeit und Ewigkeit.
Amen.

(Übersetzung aus dem Niederländischen: Christian Modehn)

Ein Treffen der Berliner Remonstranten… 2010…

Das nächste Treffen des „Forum der Remonstranten“ findet am Sonntag, den 9. Mai 2010 um 15 Uhr statt. Ort: Das Café KIEZ OASE in Schöneberg. Das Thema des (meditativen) Gesprächs: Was ist Glauben, was ist Unglauben. Und: Was bedeutet das neue Glaubensbekenntnis der Remonstranten? Im Austausch können wir vielleicht einander „neue Quellen erschließen“. Denn dieses Glaubensbekenntnis ist eine Einladung zum Nachdenken, zur Selbstfindung, keine „Lehre“, die „einem“ vorgesetzt wird…
Das ist auch vielleicht „typisch“ remonstrantisch, dass als Treffpunkte natürlich nicht nur Kirchengebäude in Frage kommen. Im Gegenteil: Die remonstrantische Theologin Christiane Berckvens Stevelinck (Amsterdam) plädiert ausdrücklich für kleine Glaubensgemeinschaften, Hauskreise, Wohnungen, Salons… Interessenten bitte anmelden wegen weiterer Informationen. christian.modehn@berlin.de