Spiritualität im Monat September:
„Eine Zeit, um Frieden zu stiften“
In dem Buch „Vieren en brevieren“ (Meinema, 2009) bieten Christiane Berkvens – Stevelinck (Remonstranten Pfarrerin) und Sytze de Vries (Reformierter Pfarrer) auch Vorschläge, das besondere Profil eines jeden Monats zu bedenken. Für den Monat September schlagen sie das Thema Frieden vor:
Was ist Friede? Bloß eine sanfte Zeit zwischen zwei Kriegen? Eine für kurze Zeit geltende Form des Gleichgewichts der Macht zwischen entgegen gesetzten Interessen? Oder eine von Dauer geprägte Lebensweise, die Mensch und Natur respektiert in der eigenen Qualität? Friede ist eine Bedingung, wollen Menschen in ihrer Existenz nicht bedroht werden, sondern zu ihrem Recht kommen.
Friede muss oft auch „erkämpft“ werden. Aber wie darf dieser Streit aussehen? Und was sind die Eigenschaften eines wahren Friedensstifters?
In den Kirchen wünschen wir uns einander den Frieden Christi, oder den Frieden von Gott, der allen Verstand übersteigt. Ist der innerliche Friede, dieses nicht länger in Streit sein mit uns selbst, nicht auch eine Bedingung, um Frieden unter den Menschen zu stiften?
Die Bibel spricht von Frieden mit dem sehr bedeutsamen Wort shalom, das meint Ganzheit, Heilsein. Dabei handelt es sich um eine menschliche Bestimmung im ganzen, nicht bloß um eine zeitlich begrenzte Phase. Mehrere Propheten beschreiben shalom wie eine Idealbild: „Ruhe rundum und Frieden auf allen Seiten, jeder Mensch unter seinem Weinstock und Feigenbaum“. Der Friede von Gott ist untrennbar verbunden mit dem wechselseitigen Frieden unter den Menschen.
Zur Bibellektüre zum Monatsthema:
Genesis, 9, 8 – 17
Jesaja 54, 9 – 14
Johannes, 14, 27 und Lukas 10, 1- 6.