Eine Perspektive der Remonstranten Kirche zum Erdbeben in Haiti
Die Katastrophe in Haiti sprengt jegliche Vorstellungskraft.
Bei dem Erdbeben in Haiti sind viele tausend Menschen umgekommen, viele leben am Rande der Verzweiflung. Die internationale Hilfe läuft langsam an. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten den Leidenden dort.
Die Remonstranten haben bereits zu Spenden aufgefordert für das niederländische ökumenische Hilfswerk KERK in ACTIE, Kirche in Aktion. Bei einer Feierstunde anlässlich unseres Kirchenjubiläums am 14. Januar in Utrecht haben wir erneut zur Solidarität aufgefordert, auch per SMS war Spenden möglich.
Wir wissen, dass Geld in dem Zusammenhang wichtig ist; genauso wichtig ist aber auch die gründliche Information über die Menschen dort, ihre Situation, ihre Sorge um eine bessere Zukunft.
Die Remonstranten als „humanistische christliche Glaubensgemeinschaft“ fragen allerdings, ob jetzt biblische Bilder und Symbole wie „Apokalypse“ oder „Hölle“ die Erdbebenkatastrophe erklären können. Wir fragen, welchen Sinn es macht, wenn jetzt fundamentalistische Prediger von „Strafe Gottes“ sprechen, nur weil die Menschen dort eine andere, Europäern und US – Amerikaner vielleicht befremdliche Religion pflegen, den Voudou. Toleranz und Respekt vor der Religion dieser Menschen ist die Basis.
Die Remonstranten fragen, wie konnte es soweit kommen, dass in Haiti keine Infrastruktur vorhanden ist, keine Straßen, keine sicheren Kliniken usw. Sie fragen, warum dieses Land –auch in der internationalen Aufmerksamkeit bisher – so vernachlässigt wurde.
Die „strukturelle Katastrophe“ bestand also schon vor dem Erdbebeben.
Gibt es nun die Chance, ein neues, gerechtes, demokratische Haiti aufzubauen?
Die Remonstranten werden die verzweifelten Menschen dort nicht vergessen und weiter über sie informieren.